Von Visp nach Disentis via Andermatt
Im Zuge, stelle ich mir vor, fühlt man sich wie ein kleiner Stein in einem Fluss. Man startet an einem Punkt und reist langsam mit dem Fluss mit. Der Fluss trägt einen von Station zu Station. Unterwasserlandschaften ziehen an einem vorbei, beziehungsweise fliesst man selbst an diesen Landschaften vorbei. Sie verändern sich nur ganz langsam, manchmal ist die Veränderung erst sichtbar, wenn wirklich alles anders ist oder sogar erst, wenn die Reise vorbei ist. Es geht durch Stromschnellen, langsame Abschnitte. Der kleine Stein wird vom Fluss bis zu seiner letzten Station getragen, um geben vom Rauschen des Flusses. Der Zug trägt einen von einem Ort zum anderen, begleitet vom Rattern der Räder auf den Schienen. Je nach Strecke kommt man auch eher durchgeschüttelt an.
Aussen verändert sich die Landschaft mal schneller und mal langsamer. Genauso wie der kleine Stein, erkennt man die Veränderung nicht immer sofort. Der Weg ist vorgeben, sowohl beim Fluss und wie auch im Zug. Viel zu tun ausser sich tragen lassen, wahrzunehmen und nachzudenken gibt es nicht. Ist man allein unterwegs, sind die Gedanken und Eindrücke, die einzigen Begleiter*innen. Wenn man sich darauf einlässt, lernt man sich selbst auf eine völlig neue Weise kennen, wenn man so alleine ist mit sich selbst. Mal tauchen Erinnerungen aus dem Tiefen der Hirngewinde auf. Dann macht sich bemerkbar, was einen seit Wochen beschäftigt, ohne dass man es gemerkt hätte. Teilweise vergeht die Zeit kaum, man kommt nicht vom Fleck und dann geht es doch gand schnell und man ist angekommen.
von Andy Stanice